Empfehlungen zur Verwendung von CBD und THC
Bei der Hanf-Pflanze handelt es sich um einen komplexen Organismus, der sich aus hunderten chemischen Verbindungen zusammensetzt. Im menschlichen Körper wirken Letztere sehr unterschiedlich, was sie für die Wissenschaft zu äußerst interessanten Forschungsobjekten macht. Eine besondere Rolle nehmen dabei die Substanzen CBD und THC ein.
CBD
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol und stellt eines von mehr als 113 Cannabinoiden dar, welche in Cannabis enthalten sind. Es vermag mit den im menschlichen Körper vorhandenen Cannabinoid Rezeptoren CB-1 und CB-2 zu reagieren und beeinflusst damit das Nervensystem. Eine berauschende oder psychoaktive Wirkung besitzt es nicht.
THC
Tetrahydrocannabinol, abgekürzt THC, ist ebenfalls eine von 113 organischen Verbindungen in der Cannabis-Pflanze. Es handelt sich um das am meisten erforschte Cannabinoid. Wie auch das CBD bindet es an die Cannabinoid Rezeptoren an, die sich auf der Oberfläche der Neuronen befinden.
Um nachvollziehen zu können, wie die Cannabinoide CBD und THC wirken, bedarf es des Verständnisses über das Endocannabinoid-System.
Das Endocannabinoid-System
Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein Teil des Nervensystems, das von Cannabinoiden aktiviert wird. Charakterisiert wird es durch zwei Zellrezeptoren, die sogenannten CB1– und CB2-Rezeptoren. Letztere kann man sich als eine Art Schloss vorstellen, für welches es einen Satz von passenden Schlüsseln gibt, sogenannte Agonisten. Dockt ein Agonist an einen Zellrezeptor an, wird ein Signal weitergeleitet und der Zelle eine Anweisung gegeben. Als Agonisten fungieren in großer Zahl vorliegende natürliche chemische Botenstoffe, Cannabinoide genannt. Unterscheiden lassen sich Cannabinoide, die vom Körper produziert werden (endogene Cannabinoide), von solchen, welche dem Körper über die Nahrung, Schleimhäute oder Lungen zugeführt werden (exogene Cannabinoide). Zu letzterer Gruppe gehören CBD und THC.
Endogene (körpereigene) Cannabinoide besetzen Cannabinoid-Rezeptoren und regulieren dadurch Grundfunktionen im Körper wie beispielsweise Appetit, Stimmung, Schlaf und Schmerz. Exogene (körperfremde) Cannabinoide interagieren mit dem Endocannabinoid-System und erzeugen dabei physische und psychologische Effekte im Körper. Die Zufuhr von exogenen Cannabinoiden aktiviert das ECS in einem Maß, welches dazu führt, dass das ECS stärker als normal arbeitet.
Wozu dienen die Cannabinoid-Rezeptoren?
CB1-Rezeptoren finden sich zwar im gesamten menschlichen Körper, doch sind sie hauptsächlich in Teilen des zentralen Nervensystems wie dem Kleinhirn, Mittelhirn und Hippocampus anzutreffen. Darüber hinaus sind sie im peripheren Nervensystem wie beispielsweise dem Darm, sowie in der Lunge, Niere, Leber und in den Knochen lokalisiert. Werden die CB1-Rezeptoren durch einen Botenstoff bzw. Cannabionid besetzt, wirkt sich dies also vor allem auf das Gehirn aus. Sowohl körpereigene, als auch körperfremde Cannabinoide beeinflussen maßgeblich die Schmerzhemmung.
Docken sie an CB1-Rezeptoren an, werden Prozesse in Gang gesetzt, welche zu einer Linderung des Schmerzes führen. Bekannt ist außerdem, dass es durch die Bindung an CB1-Rezeptoren zu größerem Appetit, verminderten Entzugssymptomatiken sowie Angstminderung kommt. Nach aktuellem Forschungsstand geht eine CD1-Dominanz mit einer verstärkten Stress-Wahrnehmung, Paranoia, verringerten Neigung zu Übelkeit und Schmerzen sowie einer verbesserten Immunüberwachung einher.
CB2-Rezeptoren lassen sich vorwiegend auf Zellen des Immunsystems sowie auf knochenwachstumssteuernden Zellen finden. In geringerer Dichte sind sie im Nervensystem, Darm, in der Leber und Muskulatur enthalten. Zwar sind sie noch wenig erforscht, doch liegt der Schluss nahe, dass CB2-Rezeptoren eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems spielen. Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass mit der Aktivierung von CB2-Rezeptoren der Krankheitsverlauf von Alzheimer positiv beeinflusst werden kann.
Cannabinoide lösen Reaktionen im Körper aus
Es lässt sich festhalten, dass Cannabinoide, also sowohl im Körper produzierte als auch von Außen aufgenomme Botenstoffe, mit den Zellrezeptoren CB1 und CB2 interagieren, wodurch bestimmte Folgereaktionen ausgelöst werden, welche wiederum beispielsweise zu einem verringertem Schmerzempfinden, verstärktem Appetit oder Angstlosigkeit führen.
Welches Cannabinoid sollten Sie verwenden?
THC
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Cannabinoid THC sowohl CB1-Rezeptoren als auch C2-Rezeptoren besetzt. Es aktiviert diese auf identische Weise wie ein endogenes Cannabinoid. Die Wirkung von THC ist psychologisch, beschränkt sich aber nicht nur auf einen Rauschzustand. So ist belegt, dass diese chemische Verbindung den Appetit steigert, Schmerzen lindert, den Augeninnendruck und die Blutviskosität senkt, sowie bei Astma, Übelkeit und chronischen Schmerzen hilft. Des Weiteren wird vermutet, dass THC bei der Behandlung von Krebs wirksam ist. Wird es dem Körper gemeinsam mit CBD zugeführt, ist sogar eine symbiotische Wirkung feststellbar.
CBD
Laut aktuellsten Forschungserkenntnissen besetzt das Cannabinoid CBD nicht irgendwelche Zellrezeptoren, sondern hemmt das Enzym FAAH, und trägt dadurch zu einem verlangsamten Abbau von Anandamid bei, einem der wahrscheinlich wichtigsten endogenen Cannabionide. Folglich baut CBD Anandamid im Gehirn auf. Zwar befindet sich die Wissenschaft hinsichtlich der Erkenntniss zu einer medizinischen Nutzung von CBD noch am Anfang, doch lassen Untersuchungen darauf schließen, dass CBD physiologisch wirksam ist.
Es ist belegt, dass dieses exogene Cannabinoid bei schweren Erkrankungen hilft. So trägt es dazu bei, dass das Tumorwachstum gehemmt wird, Entzündungen und Übelkeit reduziert oder verhindert werden. Ebenfalls hat es einen positiven Einfluss auf Epilepsie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetis, rheumatoider Arthritis, und wirkt als schmerzstillendes Mittel bei Muskelkrämpfen oder neuropathischen Schmerzen.
Unterschied zwischen THC und CBD
Wichtig ist zu bedenken, dass THC das Verhalten eines Menschen beeinflussen kann. Indem es Cannabinoid Rezeptoren im Gehirn besetzt, ist es in der Lage, bestimmte Gefühle und Stimmungen zu erzeugen. So berichten Konsumenten beispielsweise von einer lethargischen Stimmung oder regelrechten Fressatacken. Nebenwirkungen von THC können in Form von vermindertem Appetit, Schlafstörungen, Übelkeit, Herzrasen, Angstzuständen sowie Psychosen auftreten.
Bei dem Konsum von CBD sind Nebenwirkungen – wenn überhaupt – nur in geringer Form zu befürchten. Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nicht psychoaktiv. Es ist nicht im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt und darf vollkommen legal konsumiert werden. Zwar wird angenommen, dass CBD auch allein wirkt, doch scheint ein gemeinsamer Konsum von CBD und THC besonders effektiv bei der Behandlung mancher Leiden zu sein.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen:
Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung und sind nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Verhütung von Krankheiten gedacht. Sie ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Wir und unsere Autoren übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information oder Produkte ergeben. Die abgebildeten CBD-Produkte und Mikronährstoffe werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, stellen keinesfalls einen Ersatz für irgendein verschriebenes Medikament dar und dürfen bei Schwangerschaft oder Stillen nicht angewendet werden. Alle Texte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.