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Neubewertung von Cannabis der WHO

Neubewertung von Cannabis der WHO

Fakten

  • Die WHO schlägt eine längst überfällige Neubewertung von Cannabis und Co. vor.
  • Die Ergebnisse der Bewertung von 1961 sind überholt und müssen unter neuen Gesichtspunkten betrachtet werden.

Den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wurde durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nahegelegt eine Neuklassifizierung von Cannabis durchzuführen. Diese würde in erster Linie die medizinische Nutzung von Cannabis erleichtern.

Letzte Überprüfung vor Jahrzehnten

Die letzte Überprüfung von Cannabis auf das Potenzial für Schädigung, Missbrauch und Abhängigkeit wurde vom WHO-Sachverständigenausschuss für Drogenabhängigkeit im Jahr 1961 durchgeführt. Ende 2018 hat sich eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe der WHO erneut mit den Risiken von Cannabis, THC und CBD befasst. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass die jetzige Einstufung von Cannabis und Heroin in einer Gruppe nicht gerechtfertigt ist. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde auch der medizinische Nutzen von Cannabis anerkannt. Dabei wurden die weiteren Wirkstoffe

  • Tramadol
  • Pregabalin
  • Fentaylderivate

ebenfalls einer erneuten Prüfung unterzogen.

Die WHO empfiehlt, dass sowohl Cannabisblüten wie auch Haschisch aus der Liste der gefährlichen Drogen gestrichen werden soll und nur noch in der Liste der weniger gefährlichen Drogen geführt wird.

Solange der THC-Gehalt bei CBD-Präparaten unter 0,2 % liegt, müssten diese Präparate komplett aus der Single Convention entfernt werden.

Des Weiteren soll der Cannabis-Wirkstoff THC in den Unterlagen des internationalen Drogenübereinkommens so verschoben werden, dass zwar die medizinische Anwendung erleichtert wird, was jedoch nicht für die Freizeitanwendung gilt.

Keine Auswirkungen auf das Betäubungsmittelgesetz Deutschlands

Diese Neuklassifizierung wurde auch vom Vorsitzenden des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin befürwortet. Die Empfehlungen der WHO aus den 1960er Jahren sei überholt und müsse neu bewertet werden, was insbesondere für den Bereich der Therapie bei chronischen Schmerzen gelte. Gleichzeitig warnte der Vorsitzende jedoch auch davor, dass eine Neubewertung und die Umstufung von Cannabis das bisherige Betäubungsmittelgesetz in Deutschland nicht ändern darf.

Cannabis als Medizin sollte nur mit Bedacht verordnet werden und eine Behandlung nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Meinung der Europäischen Kommission

Anfang 2020 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag zum Ratsbeschluss abgegeben. Darin hieß es, dass die EU-Mitgliedstaaten für drei der sechs Empfehlungen der WHO stimmen sollten. Unter anderem sollen THC-Präparate mit bestimmten Kriterien abgelehnt werden. Es geht hierbei um Cannabis-Produkte, die durch eine chemische Synthese oder als Cannabis-Zubereitung hergestellt werden.

Des Weiteren möchte die Europäische Kommission, dem Vorschlag der WHO, das Cannabisextrakte und -tinkturen aus der Liste der gefährlichen Substanzen gestrichen werden, nicht zustimmen. Hier ist eine weitere Bewertung durch die WHO gefordert. Auch dass nach Vorschlag der WHO CBD-Extrakte mit einem THC-Gehalt bis 0,2 % dereguliert und frei verkäuflich sein so9llten, wurde von der Europäischen Kommission abgelehnt.

Neubewertung von Cannabis auf Ende 2020 verschoben

Nachdem die WHO bereits Anfang 2019 eine Neubewertung von Cannabis forderte, hat der UN-Suchtkontrollrat die Neubewertung erneut von März 2020 auf Dezember 2020 verschoben. Grund hierfür wäre, dass alle EU-Mitgliedstaaten

  • noch mehr Zeit für die Vorbereitung haben
  • sich über mögliche Auswirkungen Gedanken machen können

Dies bedeutet, dass erst im Dezember 2020 die EU-Mitgliedstaaten über die Umstufung von Cannabis entscheiden werden. Insgesamt stellt dies eine große Veränderung auf die Betrachtungsweise von Marihuana dar.

Folgen der verspäteten Abstimmung

Besonders hart getroffen hat die erneute Verschiebung der Abstimmung alle Wissenschaftler, die sich intensiv mit Cannabis auseinandersetzen. Sie hatten sich schon auf die neuen Ergebnisse vorbereitet und wollten nach dem Treffen in Wien mit ihren Forschungsarbeiten fortfahren.

Zusammenfassung

Auch wenn die WHO schon seit letztem Jahr der Meinung ist, dass eine Neubewertung von Cannabis längst fällig wäre, zögert sich diese erneut bis zum Ende 2020 hin. Die UN ist der Meinung, dass alle beteiligten Mitgliedstaaten für die Bewertung noch mehr Zeit bräuchten, um sich intensiver in die Materie einzulesen.

Quellen und weiterführende Links

Artikelbild: cendeced / Bigstock.com

Florian Aprilia

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